Exkursion zum Stollen der Erinnerung in Steyr
Für den vergangenen Samstag, den 16. November hat der KZ-Verband Salzburg eine Exkursion ins Museum Arbeitswelt nach Steyr organisiert. Andreas Praher, der selbst Mitglied im KZ-Verband ist und seit diesem Jahr im Museum arbeitet, hat für unsere Gruppe eine umfangreiche Sonderführung organisiert.
Einführend gab es Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Museum Arbeitswelt und die Anfänge der Industrie- und Arbeiter:innengeschichte von Steyr.
Anhand des Wehrgrabens und der Waffenfabrik haben wir uns zunächst den Stollen der Erinnerung angesehen, der die Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit in Steyr inklusive dem KZ-Außenlager Münichholz während der NS-Zeit thematisiert.
Die Ausstellung im ehemaligen Luftschutzstollen widmet sich den Schicksalen der Zwangsarbeiter:innen, der KZ-Häftlinge und setzt diese in Bezug zum NS-Vernichtungskrieg.
Widerstand und Verfolgung waren ebenso Thema wie die Folgen der NS-Herrschaft und der Umgang mit der NS-Vergangenheit nach 1945.
Darauf folgte ein Besuch der Ausstellung „Aufsässiges Land – Streik, Protest und Eigensinn“, in der es um Protestbewegungen im ländlichen Raum geht, von den Bauernkriegen im 16. Jh. über die ersten Arbeiterproteste und die Streik- und Gewerkschaftsbewegung in den Fabriken im 19. Jh. bis hin zu den Februarkämpfen 1934 und den Verlust der Demokratie in Österreich.
Nach der Mittagspause haben wir mit dem Steyrer Historiker Josef Stockinger einen zeithistorischen Rundgang zu den kriegerischen Auseinandersetzungen und den Arbeiterwiderstand in Steyr im Februar 1934 auf der Ennsleite gemacht.
Wir möchten uns bei Josef Stockinger und ganz besonders bei Andreas Praher herzlich für die lehrreiche Exkursion bedanken!